Zuallererst ist wichtig: der Fehlstand Überbiss hat verschiedene Ursachen. Er entsteht durch gekippte Zähne oder Fehlstand der Kiefer. In den meisten Fällen ist eine Kombination der Ursachen vorhanden. Mit anderen Worten es gibt in der Regel mehrere Gründe. Wir erklären warum.
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Die erste Ursache des Fehlbisses sind gekippte Zähne. Beispielsweise neigen sich hier die oberen Zähne nach vorne.
In eine entstandene Stufe der Frontzähne lagert sich die untere Lippe ein. Die Lippe wirkt wie eine schlechte Spange! Die Lippe drückt in Folge die oberen Zähne weiter nach vorne. Der Überbiss verstärkt sich.
Mit den oberen Zähnen kommt in Folge die obere Lippe nach vorne. Das Gesicht wirkt hässlich und entstellt.
Diese Ursachen sind beliebig kombinierbar. Schauen wir uns eine einfache Kette der Ursachen an. Es besteht ein Überbiss durch Fehllage der Kiefer. In Folge lagert sich die Lippe zwischen obere und untere vorderen Zähne. Vor allem drückt die Lippe die oberen Zähne weiter vor.
Gleichzeitig schiebt sie die unteren Frontzähne nach hinten. Weil der Abstand größer wird, bildet sich eine Stufe. Dies hat zur Folge, dass die oberen Zähne weit vor den unteren liegen. Bemerkenswert ist die erhöhte Unfallgefahr für die oberen Schneidezähne.
Zusammenfassend gesagt gehört der Überbiss wegen dieser Gefahr zum Spektrum des frühen Behandelns.
Der zweite kleine Backenzahn bricht nicht richtig durch. Dieses Hemmnis im Wachstum heißt in der Fachsprache „Retention eines Zahnes“.
Die untere Front kann nach hinten kippen. Ursache und Wirkung können unterschiedlich sein.
Kippt erstens die Front früh nach hinten ist sie Ursache für die Retention des Backenzahnes.
Bricht zweitens ein Zahn durch eine Entwicklungsstörung nicht richtig durch, so kann die Front in Folge nach hinten kippen.
Eine rein zahnbezogene Ursache erzeugt hier die Stufe. Die Kiefer sind nicht immer Schuld.
Im Gegensatz zum horizontalen unterscheidet sich von diesem der vertikale Überbiss. Meist ist der horizontale Überbiss gemeint (engl. „overjet“). Er beschreibt den falschen Abstand der Frontzähnen in der horizontalen Ebene.
Die Stufe im Biss ist positiv, wenn die oberen Frontzähne weit vor den unteren stehen. Auf der anderen Seite ist die Stufe negativ, wenn die unteren vorderen Zähne vor den oberen stehen. Er ist im Wert Null, wenn die Zähne Kante auf Kante stehen. Diese Situation heißt Kopfbiss. Ein dauerhafter Kopfbiss nutzt in Folge die Zähne ab.
Ein korrekter Überbiss ist um Bruchteile von Millimetern positiv. Einen negativen Überbiss heißt Unterbiss, Vorbiss oder Progenie.
Auf der Übersichtsaufnahme sieht man einen unteren retinierten Eckzahn ohne ausreichend Platz.
Der horizontale Überbiss hat häufig eine vertikale Folge: die unteren Frontzähne werden im Verhältniss zu den Seitenzähnen länger. Im Röntgenbild sieht man gut den Niveauunterschied.
Für gesetzlich Versicherte gelten die KIG (Kieferorthopädische Indikationsgruppen). Die KIG D und M messen den horizontalen Überbiss. Wahrscheinlich legen diese Messwerte den Zuschuss der Krankenkasse fest. Zuschuss erhält der Versicherte bei KIG D über sechs Millimeter. In der KIG M ist die Grenze der Kopfbiss. Vertikaler Überbiß unterteilt sich in offenen und tiefen Biss. Diesen Gruppen sind eigene Artikel gewidmet.
Gemeinschaftspraxis für Kieferorthopädie
Dr. Joachim Weber & Dr. Elisabeth Meyer
Mannheimer Straße 2-4
67071 Ludwigshafen-Oggersheim