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Headgear & Externe Geräte
Lexikon Kieferorthopädie

KFO FACHBEGRIFFE

Unserem Nacken verdanken wir die Beweglichkeit unseres Kopfes sowie teilweise des Oberkörpers. Darin eingebettet ist unsere Halswirbelsäule, welche mit unserem Genick eine Verbindung eingeht. Des weiteren sorgen Hals- und Nackenmuskulatur für das harmonische Zusammenspiel.

Die hintere Nackenmuskulatur verbindet den Hinterkopf mit dem Schultergürtel. Sie verhindert, dass unsere Kopf beim Stehen und Sitzen nach vorne abfällt. Kein Wunder also, dass sie von unserem Alltag sehr beansprucht wird und dementsprechend stark ausgebildet ist.

Einseitige Belastungen (z. B. falsches Sitzen in der Schule und am Arbeitsplatz und/oder ungeeignete Sitzmöbel ) sowie bereits vorhandene Haltungsschäden führen oft zu Verspannungen der Nackenmuskulatur. Diese könne zu Kopf-, Rückenschmerzen sowie einem allgemeinen Unwohlsein führen. Dagegen hilft eine gezielte Gymnastik, um die verkrampften Muskelpartien zu lockern.

Oftmals ungeachtet kann die Haltung des Kopfes zu einem kieferorthopädischen Problem werden. Eine Kopfhaltung mit vorgeschobenem Kinn, wie sie bei vielen zu beobachten ist, setzt die Nackenmuskulatur unter Dauerspannung. Ein ausgeprägter Unterbiss mit Zahnfehlstand können die Folge sein. Aber auch dass Tragen einer Außenspange (z. B. „Headgear“), welche sich im Nacken abstützt, stellt eine große gesundheitliche Gefahr dar und kann mehr anatomischen Schäden wie Nutzen bewirken.

Gibt es auch eine andere Methode als das Headgear oder Zähne ziehen?

Alternativen gibt es jede Menge. Mir fallen schon spontan 4 Varianten ein:

  1. lose Apparatur mit Schraubelose;
  2. Apparatur mit Pendelvorrichtung;
  3. festsitzende Variante mit Stützplätchen (sogenannte Nance oder Pendulum Apparatur), auf Backenzähne beschränkte und damit
  4. unsichtbare verankerte Apparatur.

Mindestens eine dieser Varianten ist meist geeignet. Je nach individueller Situation kann es da auch noch eine Menge anderer Alternativen geben. Headgear versuchen wir meist zu vermeiden, da der Zug in der Regel in den Nacken gelegt wird. Die Nackenmuskulatur ist für die Kopfstatik jedoch von extrem wichtiger Bedeutung. Daher finden sich dort auch sehr viele Nervenenden die mit vielen Funktionen der Kopfhaltung (Gleichgewichtsorgan, Ausrichtung des Augenhorizontes, Haltung im Kiefergelenk usw.) sehr eng verbunden sind. Orthopädische Beeinträchtigungen halten wir daher für nicht ausgeschlossen.