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Gibt es kieferorthopädische Möglichkeiten der Behandlung statt Kieferchirurgie?

Frage von Frau D.W.,

Hallo,

mein Sohn ist 13 Jahre und laut unserem Kieferorthopäden kommt nur eine OP in Frage.

Bitte könnten Sie mir sagen ob das bei einem vorstehenden Unterkiefer und zu kleinem Oberkiefer die einzige Möglichkeit ist. Mein Sohn hatte vorab 1Jahr eine lose Spange im Oberkiefer die aber leider nur die Zähne nach vorne schob.

1 Eckzahn oben hat gar keinen Platz durchzukommen und das Unterkiefer wetzt außen an den Oberzähnen vorbei. Ich möchte nichts unversucht lassen, bin verzweifelt, können Sie mir eine gute Klinik die Ihre Methode einsetzt in Bayern nennen. Herzlichen Dank, eine besorgte Mutter

Antwort Dr. Weber:

Sehr geehrte Frau W.,

leider kann ich ohne Befund nicht sagen, ob sich eine OP vielleicht vermeiden läßt.

Der nach vorne verlagerte, übergroß erscheinende Unterkiefer könnte auch relativ normalgroß sein. Dann würde die „Schuld“ eher im zu kleinen Oberkiefer liegen (dafür sprechen die außen stehenden Eckzähne). Hier bestimmen Ausmaß, Einschränkung der Atmung, Zahnfehlstellungen usw., welcher Weg sinnvoll erscheinen mag. Die mit dem kleinen Oberkiefer verbundene Atemeinschränkung untersuchen wir zur Zeit wissenschaftlich.

Wir haben ein Grundlagenposter bei der wissenschaftlichen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin veröffentlicht. Mir sind leider weltweit nur drei Kollegen bekannt, die sich aktuell mit dieser Frage bei Kindern beschäftigen (Kanada, Belgien, Neuseeland), also leider nicht in Bayern.

Zur OP Beratung kann ich Prof. Klein in Deggendorf empfehlen. Eine Beratung kann vielleicht Ihre Sorgen mildern. Eine Op findet meist zudem erst mit ca 17-18 Jahren statt.

Viele liebe Grüße
Ihr
Dr. Joachim Weber