Die Antwort auf diese Frage ist umstritten. Der begutachtende Kieferorthopäden kann den aktuellen Stand in der Regel nicht mit früher vergleichen. In der Folge ist der Arzt auf die Hinweise aus dem Familien- und Freundeskreis angewiesen.
Folgendes gilt als wahrscheinliche Ursache.
Erstens führt lange anhaltendes und häufiges Lutschen zu einem hohen Gaumen. Kinder benutzten alles: Finger, Nuckel, Schnuller, Tücher, Bettzipfel oder Kuscheltiere. Zweitens bedeutet der hohe Gaumen gleichzeitig einen zu schmalen Oberkiefer.
Damit entsteht drittens ein Missverhältnis zwischen der Breite des oberen zum unteren Zahnbogen. Das Resultat ist ein einseitiger oder beidseitiger Kreuzbiss.
Im Erstgespräch ist die Analyse der Umstände wichtig. Findet das Lutschen kurzzeitig im Verlaufe des Tages oder in hoher Frequenz und in hohem Umfang statt? Es ist fraglich, ob das Lutschen bei kurzen Lutschintervallen zum Kreuzbiss führt. Ein Kreuzbiss aus diesem Lutschen entsteht in der Regel, wenn es viel, seit Monaten oder Jahren erfolgt.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der hohe schmale Gaumen weitere Folgen hat. Negative Faktoren die zum Kreuzbiss führen bewirken daneben folgendes:
- Erstens schränken sie freies Atmen ein.
- Zweitens stören sie die korrekte Sprache und Wiedergabe von Lauten.
- Drittens begünstigen sie ein fehlerhaftes Atmen durch den Mund.
In der Folge erkrankt der Mund- und Rachen-Raum. Gerade Mandeln (Tonsillen) entzünden sich in höherer Frequenz.
Der Kreuzbiss ist aus diesen Gründen ein wichtiger Indikator. Er hilft dem Zahnarzt und Kieferorthopäden Patienten mit Risiken frühzeitig zu erkennen. Für ärztliche und zahnärztliche Kolleginnen und Kollegen ist das Folgende wichtig: Sie inspizieren die Zahnreihen nicht alleine bei geöffneten Mund. Das heißt mit anderen Worten, es ist wichtig, dass der Fachmann den gewohnten Biss prüft.