Skip to main content

Schnarchtherapie
TAP® – Schienen

Schlafapnoe – anschauliches Fallbeispiel aus unserer Praxis

Schnarchtherapie – Schienen

Für den Verursacher vordergründig weniger störend, für den Partner nervenaufreibend: Schnarchen!

Unsere Gesellschaft verharmlost es in vielen Fällen mit amüsanten Worten: das Schnarchen. Im Gegensatz ist es interessant zu wissen: das Schnarchen betrifft alleine in Deutschland mehr als 30 Millionen Menschen. Es betrifft nicht ausschließlich den Patieneten, sondern in gleicher Weise den Bettnachbarn. Dies führt zu ernsthaften, gesundheitlichen sowie sozialen Problemen.

Das Schnarchgeräusch entsteht durch das Entspannen von Gaumensegel und Zunge

In der Folge verengen sich die Atemwege. Die Weichteile im Rachen beginnen beim Atmen zu vibrieren. Sie erzeugen das bekannte „Knattern“. Kommt es zusätzlich zu Aussetzern beim Atmen, wird vom Schlafapnoe-Syndrom gesprochen. (Apnoe, griech.: „Nicht-Atmung“).

Der kurzzeitige Stillstand beim Atmen führt zu wiederholten Aufweck-Reaktionen. Diese lösen eine Alarmreaktion im Körper aus. In den meisten Fällen geschieht dies unbewußt. Als messbares Signal liegt in aller Regel eine erhöhte Pulsfrequenz vor.

Dieser unterbewusste Stress hat Folgen:

  • Erstens führt er zu einer akuten und lebensbedrohlichen Sauerstoff-Unterversorgung.
  • Zweitens erholt sich der Körper im Schlaf nicht. Er nimmt den Zustand als erheblichen Schlafentzug wahr. Der Patient ist am Tage müde.
  • Drittens folgen vitale Risiken. Neben Herz- und Kreislaufproblemen stehen ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall.

Therapieformen bei Schnarchen und Apnoe sind:

  • erstens rein konservativ eine Atemmaske mit Zufuhr von Sauerstoff.
  • Zweitens ein operatives Kürzen des Gaumensegels.
  • Drittens alternatives Behandeln mit Yoga.

Seit einigen Jahren steht eine weitere Therapieform bereit.

TAP® – Schienen

Die TAP®-Schiene, eine sogenannte Protrusionschiene (vom lateinischen protrusio für „Vorschieben, Fortstoßen“). Sie ähnelt vom Verfahren im Labor dem Bau von den Clear-Alignern. TAP wurde vor einigen Jahren von dem amerikanischen Zahnarzt und Ingenieur Dr. Keith Thornton entwickelt.

Auch hier wird eine warme Kunststofffolie über den Gebissabdruck, welcher beim Patienten in Position eines leichten Unterbisses abgenommen wird, vakuumisiert, um daraus ein passende Schiene für Unter- und Oberkiefer zu modellieren. Der Patient legt vor dem Schlaf beide Schienen an, auf denen verschlüsselte und während der Therapie justierbare Häkchen angebracht sind und „klickt“ die beiden Schnittstellen zusammen. Dies führt zu einer Vorverlagerung des Unterkiefers. Die Zunge wird durch diese Straffung der Muskulatur vor dem Zurückfallen bewahrt, der Rachenraum und die Atemwege sind für die Sauerstoffzufuhr geöffnet.

Was auf den ersten Blick befremdlich wirkt, da der Kiefer in dieser Position bis zum Erwachen des Patienten ausharrt, verzeichnet eine Erfolgsquote von über 95 %. In den USA gehört die Methode schon zu den meist verwendeten Schnarchtherapiegeräten. Beim Aufwachen löst der Patient die Verbindung und nimmt die Schienen bis zum nächsten Einsatz heraus. Die Pflege erfolgt mit der Zahnbürste oder unter Einsatz von Reinigungstabletten. Nach einer gewissen Eingewöhnung, bedingt durch den „ausgelieferten“ Zubiss, wird das Tragegefühl von den Patienten meist als angenehm empfunden.

Ihr Bettnachbar/-in raubt Ihnen mit lautem Schnarchen Ihren erholsamen Schlaf? Sie selbst sind es, der anderen die Schlaflosigkeit durch Schnarchen beschert?

Schnarcht Ihr Kind?
Es könnte Schlafapnoe sein

Viele Kinder schnarchen. Schätzungen gehen dabei von 3 bis 12 % der Vorschul-Kinder aus. Aber etwa 2 % aus dieser Gruppe leiden unter der so genannten obstruktiven Schlafapnoe. Dies kann zu Schulproblemen oder Auffälligkeiten der Kinder führen. Wie können Sie herausfinden, ob ihr Kind nur schnarcht oder unter Schlafapnoe leidet? Anders als Erwachsene mit Schlafapnoe, die häufig übergewichtig sind und auch oft nachts aufwachen, sind Kinder mit Schlafapnoe schwieriger zu erkennen und zu diagnostizieren.

Folgende Fragen können für Klarheit sorgen:

  • 1

    Schnarcht Ihr Kind häufig?

  • 2

    Haben Sie selbst gemerkt, dass Ihr Kind nachts nicht atmet?

  • 3

    Entfaltet sich Ihr Kind ungünstig, beispielsweise durch deutliches Unter- oder Übergewicht?

  • 4

    Atmet Ihr Kind regelmäßig durch den Mund?

  • 5

    Liegt bei Ihrem Kind ein ausgeprägter Rückbiss vor?

  • 6

    Hat Ihr Kind vergrößerte Mandeln oder Polypen?

  • 7

    Hat Ihr Kind Probleme zu schlafen oder schläft es unruhig?

  • 8

    Ist Ihr Kind tagsüber häufig müde oder schläft sogar ein?

  • 9

    Ist Ihr Kind morgens unausgeschlafen und/oder klagt über Kopfschmerzen?

  • 10

    Zeigt Ihr Kind Merkschwäche, Verhaltensprobleme, ist es unaufmerksam, aggressiv oder hyperaktiv?

Sollten Sie eine oder mehrere dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, so sprechen Sie uns bitte darauf an. Wir helfen Ihnen während unserer persönlichen Beratung zu klären, ob ein kieferorthopädisches Problem die Ursache hierfür sein kann.

Schlafapnoe
Schlafapnoe­syndrom

Schlafapnoe ist eine ernst zu nehmende Gefahr. Ein typisches Beispiel sind Berufskraftfahrer, die aufgrund unzureichenden Schlafes während ihrer Fahrt einschlafen und dadurch schwere Unfälle verursachen können. Dies liegt jedoch nicht immer an unzureichenden Dienstplänen, sondern an einer Erkrankung, die der Patient häufig selbst nicht erkennt. Während des nächtlichen Schlafes setzt die Atmung zeitweise aus. Dadurch kommt es zu Sauerstoffmangel.

Was hat dies mit Zahnspangen zu tun?

Je nach Lage während der Nacht können Unterkiefer, Zunge oder Gaumensegel zu Einschränkungen der Atemwege führen. Gerade die Rücklage des Unterkiefers betrifft nicht nur Erwachsene, sondern eben auch Kinder und Jugendliche. Die Frage, wer in seinem Alltag „mehr leisten“ muss, Berufskraftfahrer oder Schüler, ist müßig. Denn letztlich können extreme Formen dieser Atemaussetzer lebensbedrohlich sein. Spätestens jetzt dürfte die Frage nach dem Alter keine Rolle mehr spielen.

Um Veranlagungen zu erkennen, die solche Probleme mit sich bringen könnten, haben wir in unserer Praxis auch schon für unsere kleineren Patienten entsprechende Fragebögen und Screening-Methoden entwickelt. Wir bieten Ihnen im Rahmen unserer Möglichkeiten einen einfachen Screening Test an, der Ihnen, einfacher als ein Aufenthalt im Schlaflabor, einen ersten Eindruck darüber vermittelt, ob entsprechende Anhaltspunkte einer Schlafapnoe vorliegen.

Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass wir selbstverständlich nur wesentlich einfachere Methoden bereithalten können, als dies ein Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde tun könnte. Bitte verstehen Sie unsere Maßnahmen daher nur als eine Art zusätzlichen Service. Bei deutlichen Symptomen sollten Sie direkt Kontakt mit einem entsprechenden Facharzt aufnehmen. Selbstverständlich werden auch wir, sofern sich Verdachtsmomente ergeben sollten, Sie an einen Kollegen überweisen.

Im Rahmen der kieferorthopädischen Behandlung sollte dann eine interkollegiale Zusammenarbeit erfolgen. Insbesondere die Auswahl des kieferorthopädischen Behandlungsgerätes sollte mit der Therapie der Schlafapnoe deckungsgleich sein.

Schlafapnoe bei Kindern

Woran erkennt man Schlafstörungen bei Kindern?

Ein Kind erweckt schnell Aufmerksamkeit, wenn es Fieber hat oder blutet, aber auch wenn es abwesend erscheint oder hyperaktiv ist. Ein ebenso wichtiges, nicht zu unterschätzendes Zeichen kann das Schnarchen bei Kindern sein. Nicht jedes Schnarchen bedeutet aber eine ernsthafte Schlafstörung, wie es bei der Schlafapnoe der Fall ist.

Typische Geräusche können beispielsweise entstehen, wenn nach einer Erkältung die Atemwege noch teilweise verlegt sind. Aber auch übergroße Mandeln oder Polypen können zu Schnarchgeräuschen führen. Liegt tatsächlich eine Schlafapnoe vor, so kann dies ein erhebliches Sauerstoffdefizit während der Nacht bedeuten.

Die Folgen können sehr umfangreich sein: Es kann zu Wachstumsproblemen kommen, ebenso zu ADHS-Symptomen, Bettnässen, hohem Blutdruck, Lungen- und Herzerkrankungen. In seltenen Fällen können die Erkrankungen so schwerwiegend auftreten, dass sie sogar zum Tod führen können. Einer der wichtigsten Gründe, frühzeitig zu handeln, sind Probleme wie Lernschwierigkeiten und schlechte schulische Leistungen. Wer nicht ausgeschlafen ist, kann im Alltag keine Leistung bringen. Dies gilt auch für Schüler.

Schlafapnoe – anschauliches Fallbeispiel aus unserer Praxis

In unserer Praxis stellte sich vor einigen Jahren der Patient M.T., männlich, vor. Zu diesem Zeitpunkt war er 8 Jahre alt.

Er litt bereits seit einige Zeit unter Schnarchen, was der Mutter allerdings erst während seiner Grundschulzeit (3./4. Klasse) bewusst aufgefallen war. Ständige Tagesmüdigkeit sowie ein drastischer Leistungsabfall, vor allem in der Schule, veranlassten die Eltern, sich ärztlichen Rat einzuholen.

„Mich rief die Klassenlehrerin beinahe täglich an, da mein Sohn während des Unterrichtes einfach einschlief“,

berichtete die Mutter.

So konnte es nicht weitergehen, eine Odyssee an Arztbesuchen folgte. Umfangreiche körperliche Untersuchungen, Blutbilder und selbst der Besuch im Schlaflabor brachten allerdings keine Ursachenklärung. Für die Eltern und vor allem auch den Patienten stellte der Schlafmangel und seine Folgeerscheinungen eine starke physische und psychische Belastung dar.

Erst der behandelnde Hals-Nasen-Ohren-Arzt gab den entscheidenden Tipp und riet zur Vorstellung beim Kieferorthopäden. Nach einer eingehenden Anamnese wurde in unserer Praxis eine Unterkiefer-Rücklage diagnostiziert und eine Herbstapparatur angeordnet. Die Mutter erinnert sich im Nachhinein noch sehr gut und voller Erleichterung daran, wie ihr Sohn die erste Nacht mit der Apparatur verbracht hatte.

„Mama, ich habe heute Nacht endlich mal wieder gut geschlafen und bin nicht mehr müde“

Das in dieser Nacht auch zufällig Halloween war, sollte hierbei nicht unerwähnt bleiben 🙂 Inzwischen ist der Patient 13 Jahre alt und beschwerdefrei.

Aufmerksamkeitsdefizit

Keine Erkrankung hat in den letzten Jahren mehr zugenommen wie Aufmerksamkeitsdefizite bei Kindern. Neben vielen Ursachen kann auch nächtlicher Sauerstoffmangel zu diesem Problem führen – hervorgerufen etwa durch eine Fehlstellung der Kiefer. Hierbei handelt es sich um ein ureigentliches kieferorthopädisches Behandlungsproblem. Da die Folgen von Sauerstoffmangel nicht nur Aufmerksamkeitsdefizite erzeugen, sondern auch Wachstum und Entwicklung stören können, ist eine möglichst frühe Behandlung unbedingt zu empfehlen.

Pulse Oximeter

Wir möchten Ihnen auf den folgenden Seiten unser praxiseigenes Gerät zur Messung Ihrer Vitalfunktionen vorstellen. Das Gerät ermittelt Ihre Herzfrequenz sowie den Sauerstoffgehalt Ihres Blutes.