Skip to main content

Zusatzkosten bei fester Zahnspange, was ist nötig?

Frage von Y.K.

Hallo.

Ich bin 29 Jahre alt. War jetzt auf anraten meiner Zahnärztin beim Kieferorthopäden.

Sie sagte mir dann, dass es eine Kieferorthopädische und chirurgische Sache ist. (6 Monate feste Spange; OP und dann noch mal 6 Monate Spange) Also eine Unterkieferrückverlagerung. Sie hat jetzt alles für die Krankenkasse soweit fertig gemacht und los geschickt.

Beim letzten Termin sagte sie mir aber auch, dass Kosten in Höhe von 1200 Euro noch auf mich zukommen.

Sie möchte bei mir Brackets und dünnere Drähte einsetzen und eine Keramiküberschicht über die Zähne machen. Ist das notwendig? Bin jetzt verunsichert, weil man mir von einer anderen Stelle gesagt wurde, wenn man die Kassengeräte benutzt, dauert die Behandlung doppelt so lange. Ich bin jetzt ziemlich verunsichert. Oder soll ich warten bis der Behandlungsplan von der Krankenkasse bei meiner Kieferorthopädin ist? Was soll ich tun? Grüße Y.

Antwort Dr. Weber:

Liebe Y.,

grundsätzlich hat der Gesetzgeber im Jahre 2003 viele moderne Diagnose- und Behandlungsmassnahmen von der Bezuschussung ausgeschlossen. Darüber gibt es ein eigenes Buch der Stiftung Warentest. Addiert man die darin enthaltenen Zusatzmassnahmen kommt man schnell auf einen Mehraufwand von mehreren tausend Euro. Es gilt also einen Kompromis zu finden zwischen „wünschenswertem“ und „bezahlbarem“ Mehraufwand. Brackets, Bögen und Versiegelung sind dabei ein aboluter Kernbereich, der die Behandlung beschleunigen und schmerzärmer gestalten kann.

Wir halten aufgrund eigener Erfahrung und auch der Vorgaben der DGFDT (Deutsche Gesellschaft für Funktionsdiagnostik) eine begleitende Untersuchung der Kopfstatik und der Kiefergelenke mittels manueller Strukturanalysen für vordringlicher. Dies gilt ebenso für eine dreidimensionale Planung der operativen Kieferumstellung mit dem Chirurgen zusammen. Falls der Etat beschränkt wäre, würden wir dies absolut dem Bracketmaterial etc. vorziehen (lesen Sie einfach in diesem Blog über Kiefergelenkprobleme!).

Sorry, wenn ich es Ihnen nicht einfacher mache, aber lieber vorab abwägen, als böse Überaschungen, oder?

Viele liebe Grüße
Ihr
Dr. Joachim Weber